Die elementaren Bausteine des Lebens, nach Auffassung des Theravada
Buddhismus, versucht die vorangestellte schematische Darstellung zu
illustrieren. In anderen buddhistischen Strömungen, etwa dem Mahayana
Buddhismus, kann die Anzahl und die Zusammensetzung variieren. Dieses Faktum
offenbart die charakteristische Schwankungsbreite bei der Interpretation der
Lehren des ersten Buddha, Siddhartha Gautama, insofern die verschiedenen
Schulen bereits in grundlegenden Überlegungen eine reichhaltige Vielfalt
wiedergeben.
Der Sinngehalt der Begriffe des Buddhismus beeindruckt durch eine hochgradige
Mehrdeutigkeit. Dieses polyseme Charakteristikum der mystisch rationalen
Auseinandersetzung mit der Existenz forciert dazu die Transkriptionen des
Sanskrits oder des Palis zu nutzen, um den Lesenden keinesfalls mit
diskussionswürdigen Übersetzungen in die Verirrung zu leiten, so gesehen
handelt es sich mitnichten um eine intellektuelle Überflüssigkeit.
Der Hinduismus erkennt in jedem Dasein eine Form des Atman, wohingegen der
Buddhismus dieses Atman bestreitet, stattdessen das Anatman postuliert.
Anatman wird häufig mit „Nicht-Ich“ übersetzt, was zu Schwierigkeiten führen
muss, denn für den Buddhisten resultiert ebenso jede Anstrengung und
Bestrebung oder das Resultat jeder Anstrengung und Bestrebung, Samskara, in
Anatman. Eine Deskription könnte hiermit darlegen: Anatman meint in einer
abstrakten Form „ohne Substanz“ oder „ohne wahrhaftige Wirklichkeit“.
Die zweite Vokabel, Duhkha, bezeichnet die erste der Vier Edlen Wahrheiten des
Buddhismus: das Leiden oder die Unzufriedenheit der Kreatur. Einer groben
Vereinfachung folgend, sortiere ich Duhkha in drei Kategorien ein:
- mentales und somatisches Leiden,
- Kummer durch den Prozess der Veränderung, etwa dem Erkennen der Unbeständigkeit von Zufriedenheit oder der Empfindung von Glück,
- Pein aus der Erkenntnis jede Form der Existenz ist flüchtig und besitzt keine Substanz (Anatman).
Der dritte Ausdruck, Anitya, umschreibt die Eingebung, dass alle
zusammengesetzten Objekte, so die biologischen Kreaturen, in keinster Weise
von Dauer sein können, sie entstehen, verändern sich stetig, um zuletzt zu
zerfallen.